Platz 2 bei der Zillertal Bike Challenge

09.07.2014 11:25

3 Tage 200km und knapp 10.000hm, das sind die Eckdaten der Zillertal Bike Challenge. Für mich war es dieses Jahr das erste Mal, dass ich bei der Zillertal Bike Challenge teilnahm. Obwohl ich um meine gute Form wusste, hatte ich doch ein wenig Respekt vor diesem Rennen. Auch das Starterfeld war sehr gut besetzt, wobei mir vor allem die Jungs vom Centurion Vaude Team (Kaufmann, Käß, Geismayr) das Leben in den nächsten Tagen schwer machen sollten.

Die erste Etappe startete bei hochsommerlichen Temperaturen in Fügen und ging über 73km und 3100hm nach Zell am Ziller. Bereits vom Start weg spürte ich, dass die Beine sehr gut drehten, ich hielt mich jedoch bewusst zurück, stand doch am Ende der Etappe ein 1500hm Anstieg am Streckenplan. Als es dann so weit war und eine ca. 6 Mann große Gruppe in den Anstieg hineinfuhr wollte ich die Karten einmal auf den Tisch legen. Ich schlug ein hohes Tempo an, war jedoch nicht am Limit. Zu meinem Erstaunen waren wir bald nur noch zu dritt. Geismayr und Kreuchler waren die einzigen die mir folgten. Bald mussten aber auch die Beiden abreißen lassen, so fuhr ich einen Großteil des Anstieges alleine an der Spitze, erst gegen Ende des Anstieges holte mich dann Kaufmann ein. In der langen Abfahrt riskierten wir dann nicht sonderlich viel und so kam es  zum Sprint um den Tagessieg. Markus war dann auf der Zielgeraden der Stärkere. Jedoch war ich mit meinem zweiten Etappenplatz sehr zufrieden.

Tag 2 begann dann mit Regen und auf der ersten Passhöhe auf 2600m wurde uns sogar Schneefall prognostiziert. Ich entschied mich daher sicherheitshalber eine Windweste mitzunehmen. Nach dem Start folgte dann gleich der 2000hm lange Anstieg zum Übergangsjoch. Meine Beine fühlten sich wieder gut an und so hatte ich keine Probleme das Tempo mitzugehen. Oben auf dem Pass war ich dann froh, dass ich meine Weste mithatte. Der Regen hatte zwar aufgehört, jedoch war es mit nur 4 Grad doch sehr kühl. Nach der Abfahrt hinunter nach Gerlos folgte dann der letzte Anstieg des Tages. Hier versuchte ich meine drei Verfolger vom Centurion Team zu distanzieren. Nach einigen kurzen Antritten gelang es mir auch alle bis auf Kaufmann los zu werden. In der kommenden Abfahrt und einem 10km langen Flachstück hin zum Ziel konnten Geismayr und Käß aber wieder aufschließen, so entstand für mich natürlich eine denkbar schlechte Situation, Drei gegen Einen. Mein Ziel war es auf keinen Fall Zeit in der Gesamtwertung einzubüßen, so blieb mir nichts anderes übrig als die Attacken mitzugehen. Da ich nicht gerade zum Sprinter geboren bin, war es sehr hart für mich die Angriffe zu neutralisieren. Es gelang mir jedoch recht gut und so kam ich als Tagesdritter kanpp hinter Geismyar und Kaufmann ins Ziel. In der Gesamtwertung war ich somit vor dem letzten Tag 1sec. hinter dem führenden Kaufmann.

Zur letzten Etappe mit der Bergankunft am Hintertuxer Gletscher hatte das Wetter wieder auf Hochsommer gestellt. Bereits am ersten Berg setzte mich die Centurion Truppe ordentlich unter Druck. Käß erhöhte das Tempo und so war ich natürlich zum Nachfahren verpflichtet. Ich war zwar knapp am Limit, wollte Käß aber gar nicht einholen, da das die nächste Attacken eines Anderen zur Folge gehabt hätte, und Käß war in der Gesamtwertung noch der Ungefährlichste. In der Abfahrt und dem folgenden  Flachstück ließ Käß es aber ordentlich krachen und so wuchs sein Vorsprung  kontinuierlich an. Zu Beginn des Anstieges zum Gletscher waren es 3min. und bei der Mittelstation wurden uns bereits 4:30min. gemeldet. Natürlich war uns jetzt klar, dass gehandelt werden musste, war Käß doch nur 5:30min hinter uns. Nachdem Kaufmann das Tempo erhöhte, musste Geismayr bald abreißen lassen. Als wir dann schnell den Rückstand auf 2min. reduzierten, war uns klar, dass es jetzt nur noch um den Gesamtsieg gehen würde. Ich war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon schwer am Limit. Ich versuchte zwar das Tempo noch einmal zu forcieren, jedoch konnte Kaufmann folgen. In der letzten steilen Rampe waren meine Reserven einfach am Ende und so konnte Kaufmann die entscheidende Lücke aufmachen. Schlussendlich überquerte er die Ziellinie dann neun Sekunden vor mir. Im Ziel angekommen war ich so fertig wie selten zuvor. Ich brauchte einmal ein paar Minuten bis ich wieder Sprechen konnte, so sehr litt mein Körper unter der Sauerstoffschuld.

In der Gesamtwertung wurde ich so mit 10sec. Rückstand auf Markus Kaufmann Zweiter. Ich bin damit jedoch zufrieden, da ich während der letzten drei Tage bis zum Schluss um alles gekämpft hatte und Markus einfach um den Tick stärker gewesen ist als ich.

Als nächstes werde ich wieder einen kurzen Abstecher in das Cross Country Lager machen und die Österreichischen Meisterschaften in Schönwies bestreiten.

Danke an Zillertal Tourismus für die Einladung zu diesem spitzen Event, ich werde auch in Zukunft wieder gerne zur Zillertal Bike Challenge kommen.

Danke auch an meine Familie für die super Betreuung am Wochenende und an Roland Vogelmann vom Centurion Vaude Team, welcher mich während der ersten Etappe betreute.

1. Markus Kaufmann (Team Centurion Vaude)
2. Herrmann Pernsteiner (Fill ProForma Racing Team)
3. Jochen Käß (Team Centurion Vaude)
4. Daniel Geismayr (Team Centurion Vaude)
5. Christian Kreuchler (R2Bike)