Red Bull Dolomitenmann
Für mich war der Red Bull Dolomitenmann eines der letzten großen Highlights der Saison. Während des gesamten letzten Monats freute ich mich riesig auf dieses Event, dementsprechend richteten wir auch mein Training darauf aus. In der Woche vor dem Dolomitenmann absolvierte ich noch eine Leistungsüberprüfung, und auch diese stimmte mich äußerst positiv. Am Donnerstag reiste ich dann mit einem guten Gefühl nach Lienz an. Am Abend traf ich dabei das erste Mal auf meine Teamkollegen vom Team Kolland Topsport Professional. Als Neuling wurde ich sofort herzlich in die Truppe von Harry Kolland aufgenommen. Bevor ich dann am Freitag auf die Strecke ging hatten wir noch einen TV Termin bei Servus TV. Die Strecke präsentierte sich dann letztendlich so wie ich es gerne habe, ein langer Anstieg und danach eine steile und schnelle Abfahrt hinunter zur Übergabestelle.
Am Samstag war es dann endlich so weit, der Regen der Vortage hatte sich verabschiedet und Lienz präsentierte sich von seiner Traumseite. Für unser Team Startete der Bergläufer Jonathan Wyatt in das Event. Der 6-fache Berglauf Weltmeister aus Neuseeland präsentierte sich auch in super Form und übergab an dritter Stelle liegend an Paraglider Christian Amon. Auch dieser zeigte all seine Routine in der Luft und segelte als vierter nach Laissach ein. Nun lag es an mir unser Team weiter im Spiel für eine Topplatzierung zu halten. Motiviert bis in die Zehenspitzen startete ich gepusht von den tausenden Fans auf die Strecke. Die ersten Meter fühlten sich sehr gut an, jedoch wurde das Gefühl schon nach kurzer Zeit bergauf immer schlechter. Es war ganz und gar nicht der Druck den ich über die gesamte Saison am Pedal gehabt hatte. Meine Beine fühlten sich schwammig an, und obwohl mein Körper am Limit war, brachte ich keinen Zug zusammen. Ich hoffte, dass es während des Rennens besser werden würde, jedoch war dem leider nicht so. Bei einem herkömmlichen MTB Rennen wäre ich wohl nahe der Aufgabe gewesen, doch der Gedanke an mein Team ließ mich alles was an diesem Tag verfügbar war aus meinem Körper herausholen. Normalerweise können mir die Ansteige in einem Rennen nicht lange genug sein, doch an diesem Tag war ich froh als ich endlich in die Abfahrt gehen konnte. Hier riskierte ich an diesem Tag enorm viel. Es war sicher nicht die klügste Entscheidung in so einer halsbrecherischen Abfahrt zu riskieren, doch zum Glück ging es gut für mich aus und ich konnte als Fünfter an unseren Wildwasserkajakfahrer Herwig Natmessnig übergeben. Somit konnte ich den Schaden noch im Rahmen halten, hatte ich doch nur einen Platz verloren, jedoch waren die Zeitrückstände nach vorne schon ziemlich groß. Was mich dann auch etwas verwunderte war, dass ich die sechstschnellste Zeit am Bike hatte, jedoch war das natürlich kein Trost, schließlich wollte ich bei den Schnellsten dabei sein. Mit Herwig hatten wir dann eine Bank im Wasser. Bereits im letzten Jahr holte er sich den Disziplinensieg und auch dieses Jahr war er der König von Drau und Isel. Mit einer famosen Fahrt kam er noch bis auf 40sec auf Platz 4 heran, jedoch war der Rückstand einfach zu groß. Somit erreichten wir auf Platz 5 das Ziel. Das bedeutete auch dass wir noch zur großen Siegerehrung am Abend durften und diese Siegerehrung war wirklich ein cooler Moment, denn als Mountainbiker hat man wohl selten ein paar tausend Zuseher bei einer Siegerehrung die einem zujubeln.
Wie es zu meiner eher bescheidenen Leistung kam wurde mir dann am nächsten Tag klar. Wie ich es mir nämlich fast schon gedacht hatte wurde ich krank. Natürlich ist das sehr bitter, aber zumindest erklärt es meine Leistung. Der Infekt dürfte meinem Körper schon während des Rennens ordentlich Energie abgesaugt haben. Leider muss ich deswegen auch meinen Start beim Val die Fassa Bike in Moena absagen, stattdessen werde ich meinem Körper die Zeit geben die er braucht um sich zu erholen.
Auf diesem Weg möchte ich mich herzlich bei meinen Teamkollegen für das tolle Wochenende bedanken, Jonathan Wyatt (Berglauf), Christian Amon (Paragliding), Herwig Natmessnig (Wildwasserkajak). Ganz besonders bedanken möchte ich mich aber bei Harry Kolland, dem Teamchef von Kolland Topsport Professional, für die Möglichkeit Teil eines so großartigen Teams gewesen zu sein. Natürlich möchte ich auch Allen vom Team Kolland danken die mich während des gesamten Wochenendes perfekt betreut haben.