Tremalzo Superbike

18.10.2013 21:47

Zum Abschluss einer langen Saison fuhr ich letzten Sonntag den Tremalzo Superbike Marathon am italienischen Gardasee. Dieser 53km lange und mit 2100hm gespickte Marathon zählte zugleich auch zum italienischen IAM Scapin MTB Cup und war dementsprechend mit den Italienischen Spitzenfahrern besetzt. Auf Grund meines fiebrigen Magen-Darm Infekts, den ich mir nach den Rennen in Kroatien eingefangen hatte, war ich etwas im Unklaren darüber wie gut meine Form wohl noch sein würde. Gemeinsam mit meinen Teamkollegen Matthias, Christina, und ihrem Freund Andreas, reiste ich am Samstag nach Tremosine an. Dieser malerische Ort liegt ca. 300m über dem Gardasee und bietet ein einmaliges Panorama.

Um 9:30 Uhr fiel dann der Startschuss zum Rennen. Auf den ersten 10km, die noch relativ flach waren, passierte nicht sonderlich viel und es wurde erstaunlich ruhig gefahren. Als es dann aber in den 15km langen Anstieg hinauf zum legendären Tremalzo Pass ging, wurde das Tempo ordentlich forciert. Bereits auf den ersten Höhenmetern, der insgesamt 1800hm hinauf zur Passhöhe, konnte ich mich mit den beiden Italienern Mensi und Casagrande absetzen, jedoch fand ich irgendwie nicht den richtigen Rhythmus und so musste ich die Beiden ziehen lassen. Ich schaffte es jedoch die Beiden immer in Sichtweite zu haben und je länger der Anstieg dauerte, desto besser kam ich in Fahrt. Als es dann über die Baumgrenze hinausging, schien es als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Innerhalb von wenigen Minuten konnte ich die Lücke zu den beiden Führenden schließen und setzte mich danach sofort an die Spitze. Ich bemerkte, dass die Beiden Schwierigkeiten hatten mir zu folgen,  beschloss aber, keine Kraft mit einer sinnlosen Attacke zu verschwenden. Je weiter wir  Richtung Passhöhe kamen, desto kälter wurde es und auch der Schnee wurde immer tiefer. Nach mehr als 1h Auffahrtszeit konnte ich dann schlussendlich die Bergwertung für mich entscheiden. Die Temperatur am Pass betrug 0 Grad und ich bemerkte, dass meine Arme von der Kälte extrem steif waren, so schaffte ich es auch nicht mehr meine Weste zuzumachen. Die folgende 20km lange Abfahrt wurde dann zur Hölle. Auf Grund der tauben Arme konnte ich das Tempo der anderen Fahrer in der Spitzengruppe einfach nicht halten und nach einigen Kilometern schoss auch noch der Italiener Ragnoli an mir vorbei. So durchquerte ich das Ziel als Vierter.

Natürlich war ich im Ziel erst einmal etwas sauer über den verpassten Sieg, nach einiger Zeit konnte ich mich dann aber doch über einen gelungenen Saisonabschluss freuen. Zum Schluss, bei der Siegerehrung, wurde ich dann noch mit dem Tremalzo Bergpreis ausgezeichnet. Ich habe auch einiges aus diesem Rennen gelernt, so dass ich in Zukunft bei solchen Bedienungen eine Schicht mehr anziehen werde, um ähnliche Situationen zu vermeiden. Alles in allem war es ein toller Abschluss einer super Saison, die aber auch ihre schwierigen Phasen hatte. Außerdem war es wieder ein spaßiges Wochenende mit dem Team. Jetzt geht es erst einmal in eine Pause, in welcher ich meinem Körper Zeit geben werde um sich von den Strapazen der Saison zu erholen, damit ich danach voller Energie in das Training für 2014 gehen kann.

In den nächsten Wochen werde ich auch einen Saisonrückblick online stellen, darüber hinaus werde ich euch auf dem Laufenden halten was sich bei mir im Winter so tut.